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3. Liga: Schützenberg bleibt Festung

FC Ruswil – FC Wolhusen 3:2 (0:1)

3. Liga, Gruppe 3

Fr. 29.04.2022, 20.00 Uhr
Schützenberg, Ruswil
250 Zuschauer

Von Kurt Schöpfer

In einem Spannenden Derby behielten die Ruswiler das bessere Ende für sich. Die Schützenberg Elf kehrte innert acht Minuten einen zweimaligen Rückstand durch den Doppeltorschützen Leandro Tiago Nunes Coelho und Heinrich „Spidu“ Meier per Foulpenalty zum schlussendlich verdienten 3:2 Sieg. Bei diesem Erfolg kitzelten die Gäste aus Wolhusen, die Platzherren, welche ihren „siebten“ Sieg in Folge feierten, bis in die Schlussphase. Beim Lattenschuss von Angelo Zimmermann fehlte wenig zum Führungsausbau und der möglichen Überraschung, nachdem Levin Studer die Underdogs in der Nachspielzeit zur Pausenführung schoss.

„Underdog“ bissig zur „Hotdog“ Pause

Zurzeit läuft die Tormaschine der Ruswiler auf Hochtouren. Vor diesem Derby erzielten die Mannen von Trainer Marco Groenendijk nicht weniger als sechsundzwanzig Tore in sechs siegreichen Spielen. Mit dem beeindruckenden Torschnitt von über vier Treffern pro Partie versuchten die Gastgeber den „siebten“ Streich in Folge zu landen. Dies zeigte die Schützenberg Elf von Beginn an und kreuzte das eine und andre Mal vor dem Tor von David Wicki auf. Besonders die Spielgelaunten David Simon, Enrico Albisser und Leandro Tiago Nunes Coelho gestanden der Gäste Abwehr kaum einmal eine Verschnaufpause zu. Aus der Verteidigung lancierten Simon Schäfer und Matthias Bühlmann die Stürmer mal für mal. Heinrich „Spidu“ Meier sorgte im Mittelfeld für die Verteilung der Bälle. In der achten Minute küsste der Ball von Mattias Bühlmann im Anschluss an eine Freistossflanke von Simon Schäfer im zweiten Anlauf den linken Pfosten. Der in der Nähe stehende Wolhuser Keeper David Wicki brauchte nicht einzugreifen und behielt wie in so vielen Situationen stets die Übersicht, stand aber einiges mehr im Fokus als sein Gegenüber. Es dauerte bis zur Mitte des ersten Spielabschnittes bis Ruswils Schlussmann Fabian Schärli, auf einen Jonas Wicki Schuss, ein erstes Mal richtig intervenieren musste. Ruswil suchte vehement den Führungstreffer, aber die gut disponierte Abwehr um Endrit Tarashaj liess wenig zu und ansonsten klärte David Wicki, wenn es sein musste gar ausserhalb des Strafraumes. Dass Übungsleiter Marco Gronenendijk zusehends unzufrieden wurde bezeugte der Spielerwechsel in der 40. Spielminute, als Stürmer Lars Groenendijk für Mittelfeldspieler Pascal Lang aufs Spielfeld beordert wurde. Am Geschehen änderte sich kaum was und so begaben sich die Zuschauer schon Richtung „Hotdog“ als der „Underdog“ zubiss. Über rechst nach vorne preschend spielten die Gäste, bereits in der Nachspielzeit stehend, den Ball scharf vors Ruswiler Gehäuse, wo vorerst die Stürmer den Ball verfehlten ehe der linke Aussenläufer Levin Studer das Leder an Fabian Schärli vorbei im Netz zappeln liess. Viel Aufwand betrieben und in Rückstand liegend suchte die „Schützenberg Elf“ die Kabinen auf.

Leandro’s Traumtor ins hohe Eck

Beide Teams kehrten trotz horrendem Anfangstempo unverändert auf den Platz zurück. Ruswil versuchte möglichst rasch den Rückstand zu egalisieren. Beim Konter der Gäste gelang Angelo Zimmermann beinahe der Führungsausbau als sein gefühlvoller Heber von links aussen mit rechts geschlenzt, immer länger und länger wurde und dabei die Querlatte küsste. Ruswil führte wohl die feinere Klinge, benötige aber eine grössere Portion Fortune, als der Ball von Daniel Brunner um die Spielstunde knapp rechts am Pfosten vorbei zischte. Ruswil seinerseits blieb immer wieder an der vielbeinigen Wolhuserabwehr hängen oder an den Fussabwehren von David Wicki welcher Mitte des zweiten Spielabschnittes mal Unsanft zu Boden krachte. Vielleicht gab dies den Ausschlag zum Ausgleichstreffer, wobei Leandro Tiago Nunes Coelho wunderbar, aus dem Halbkreis heraus, das Leder in die rechte, hohe Torecke zirkelte. Mit dem Ausgleichstreffer in der 67. Minute waren die Platzherren zurück im Spiel.

Joker Alain Brunner schürte Hoffnung

Bei Wolhusen trat nun Goalgetter Alain Brunner aufs „Parkett“. Wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung bewerkstelligte er von zwei Ruswiler Abwehrleuten flankiert die erneute Gästeführung und schürte bei diesen die Hoffnung auf eine Überraschung. Die Freude der Wolhuser war jedoch von kurzer Dauer. Erneut reagierte Leandro Tiago Nunes Coelho am schnellsten, in dem er die von David Simon verpasste links Flanke von Jonas Emmenegger zum neuerlichen Ausgleich verwertete. (2:2, 73.) Dieser Treffer kam für die aufopfernd kämpfenden Wolhuser, bei denen die Kräfte immer mehr schwanden, zu rasch. Ein Fehlzuspiel im Mittelfeld führte prompt dazu, dass Enrico Albisser auf der rechten Aussenseite lanciert wurde und Endrit Tarashaj diesen nur noch regelwidrig im Strafraum bremste. Den vom gut leitenden Anton Bullakaj diktierten Foulelfmeter, zum Auftakt der Schlussviertelstunde, verwandelte Heinrich „Spidu“ Meier in Lewandowski Manier sicher zum 3:2. Die Gäste versuchten noch einiges um einen Punkt vom Schützenberg zu ergattern, blieben aber in der Folge meist um einen Schritt zu spät, was sich sogar in diversen Karten wiederspiegelte. Mit dem Pfostenschuss in der 82. Minute hätte Simon Schäfer seine gute Leistung beinahe mit einem Tor gekrönt. So blieb die Partie spannend bis in die Nachspielzeit. In dieser setzte Raphael Scheuber den Freistoss aus guter Distanz jedoch zu hoch an und verpasste damit einen überraschenden Punktgewinn, welcher aber auf Grund des Spielverlaufes durchaus möglichen gewesen wäre. Der siebte Sieg in Serie geht verdientermassen an die Rottaler, welche bisher sämtliche Rückrunden Spiele erfolgreich gestalteten. Zurzeit schweben die Mannen von Trainer Marco Groenendijk auf Wolke „sieben“, obwohl sie nicht den besten Fussballabend erwischten.

Erneut ins Rottal

Bereits am nächsten Mittwoch Abend um 20.00 Uhr gastieren die Wolhuser wiederum im Rottal. Diesmal beim drittplatzierten Buttisholz. Auf dem Sportpark wird die vorgezogene Sonntagsrunde ausgetragen. Ruswil seinerseits bestreitet am Muttertag um 13.00 Uhr seine Partie, in Grosswangen auf dem Gutmoos, gegen den Rottal Selection Partner.

Tore:
45. 0:1 Levin Studer
67. 1:1 Leandro Tiago Nunes Coelho
70. 1:2 Alain Brunner
73. 2:2 Leandro Tiago Nunes Coelho
75. 3:2 Heinrich „Spidu“ Meier

FC Wolhusen:
David Wicki, Cyrill Marbacher, Valerian Duhanaj, Endrit Tarashaj, Adrian Brunner, Raphael Scheuber, Pashk Berisha (82. Fabian Giger), Daniel Brunner, Jonas Wicki (69. Alain Brunner), Levin Studer (61. Joel Hänsli), Angelo Zimmermann (58. Michael Stöckli)

FC Ruswil:
Fabian Schärli, Livio Spaar, Pascal Vogel, Matthias Bühlmann, Simon Schäfer, Basil Ming (72. Jonas Emmenegger), Pascal Lang (40. Lars Groenendijk), Heinrich Meier, Leandro Tiago Nunes Coelho, David Simon, Enrico Albisser (90+3 Björn Wolfisberg)