FC Knutwil – FC Wolhusen 2:4 (1:0)
3. Liga, Gruppe 3
Di. 19.04.2022, 20.00 Uhr
Birrer Arena, Knutwil
150 Zuschauer
Von Kurt Schöpfer
Sehr erfolgreiche Ostertage feierte dieses Jahr der FC Wolhusen. Nach dem „Leidensweg“ und der siegreichen Krönung in Sempach, folgte nun die „Auferstehung“ in Knutwil. Auf der neuen Birrer Arena lagen die Gäste vom Emmenknie bis zur Schlussphase mit 0:2 im Rückstand ehe die Wende zum 4:2 Sieg folgte. Gastgeber Knutwil hingegen sah wie schon so oft in den Partien zuvor, die Felle in den Schlussminuten davon schwimmen.
Brummschädel gleich zu Beginn
Die wegen der heftigen Schneefälle von Anfangs April verschobene Partie ging nun am Osterdienstagabend über die Bühne. Auf der schmucken neuen Birrer Arena, (sie wird am Freitag 31. März 2023 beim „offiziellen“ Eröffnungsfest eingeweiht) mussten die Wolhuser den Sieg vom Gründonnerstag bestätigen. Die Gastgeber mit dem Atem von Kontrahent Escholzmatt Marbach im Nacken, sind sich der drohenden Abstiegsgefahr bewusst und versuchten die dafür nötigen Punkte gegen die Wolhuser zu ergattern. Von Beginn an entwickelte sich eine animierte Partie bei welcher keines der beiden Teams zurücksteckte. Dass die Akteure mit vollem Einsatz ans Werk gingen sah man schon beim Kopfball in den Startminuten, als zwei Gäste sich Gegenseitig im Mittelfeld einen Brummschädel einfingen. Um jeden Meter der Spielfläche wurde gefightet, was die Freistösse optisch untermalten. Mitte der ersten Halbzeit war es dem gut arbitrierenden Unparteiischen Salihu Visar zu bunt und so zückte er für das eher Harmlosere Foul von Pashk Berisha die gelbe Karte. Knutwil versuchte es vermehrt mit langen Bällen, während die Wolhuser versuchten den Ball, Flach zu halten. Beide Teams gingen ein enormes Tempo, was die Gästeabwehr zu einer Verschnaufpause animierte. Jedenfalls reagierte sie beim Einwurf auf der linken Aussenseite zu spät. Mathias Kurmann nahm das Leder ungehindert an der linken Strafraumseite an und aus der Drehung erwischte er, mit einem Bogenball in die entferntere Torecke, den Wolhuser Keeper David Wicki genau im Scheitelpunkt. 1:0 (41.) Mit der ersten Nennenswerten Aktion bewerkstelligten die Platzherren prompt die Pausenführung.
Lattenschuss prüfte Quergebälk
Im zweiten Spielabschnitt musste es sich zeigen, ob die Akteure an das hohe Anfangstempo, der ersten Halbzeit anknüpfen konnten? Eine erste Aktion kam von Jonas Wicki, welcher mit seinem Schuss jedoch Torwart Philipp Lisebach in der 52. Minute nicht zu beunruhigen wusste. Für ein Ohrensausen beim Keeper sorgte der Lattenknaller von Dario Marti, aus nächster Distanz, welcher in der 58. Minute das Quergebälk auf Herz und Nieren prüfte. In der 63. Minute kam Knutwil zu einem Entlastungsangriff und einem Eckball. Diesen klärte Stürmer Angelo Zimmermann, blieb dabei aber stehen. Die bereinigte Aktion führte dazu, dass Yannick Fortiguerra von rechts nochmals den Ball scharf zur Mitte spielte wo der Wolhuser Angelo Zimmermann als letzter Spieler das Abseits aufhob und das Korpus Delicti mit der Ferse unhaltbar für David Wicki ablenkte. Der Treffer zum 2:0 wurde dem kurz zuvor eingewechselten Dominik Weidkuhn gutgeschrieben, welcher sich in der Nähe befand. Optisch mehr vom Spiel lagen die Gäste Resultatmässig mit zwei Längen im Rückstand.
Handelfmeter als Wendepunkt
Dieser Gegentreffer veranlasste die Wolhuser zu Umstellungen im Team. Mit Levin Studer und Alain Brunner kamen zwei neue Kräfte im Angriffszentrum. Wenige Zeigerumdrehungen später sprang der Ball, im Abwehrzentrum, einem Knutwiler, bei der Gleichgewichtssuche kurz an die Hand, was der Unparteiische mit einem Handelfmeter ahndete. Alain Brunner liess sich nicht zweimal bitten und verwertete vom Punkt aus in der 65. Minute zum Anschlusstreffer. (2:1) Ab diesem Zeitpunkt liessen sich die Platzherren vermehrt in die eigene Platzhälfte drängen. Erneut stach auf der Gästeseite ein Joker. Der kurz zuvor eingewechselte Raphael Scheuber hielt aus dem Hinterhalt mit einer Direktabnahme auf den scheinbar abgewehrten Eckball und vollstreckte zum 2:2 Ausgleich. (76.) Zum Auftakt der Schlussviertelstunde gelang es den Wolhusern das Skore wieder auszugleichen. Bei den Einheimischen schwanden immer mehr die Kräfte, zollten sie doch dem horrenden Anfangstempo Tribut. Übungsleiter Servan Dominguesz waren verletzungsbedingt die Hände für frische Kräfte etwas gebunden. So mussten sie zusätzlich für den mit einer blutenden Nase kurz ausgefallenen Dylan Lodise in Unterzahl agieren.
Unechter Hattrick von Zimmermann
Der sich in der zweiten Halbzeit merklich steigernde Aussenläufer Jonas Wicki spielte über rechts kommend einen Pass an die Strafraumgrenze, wo Teamkollege Angelo Zimmermann nicht lange fackelte und den Ball an Lisebach, welcher die nahe Ecke abdeckte, vorbei ins lange Eck spedierte. In der Folge versuchten die Einheimischen in der reichlichen Nachspielzeit den Ausgleich zu realisieren, blieben durch zu hektisches agieren meist schon im Mittelfeld hängen. Diese Ballverluste nutzen die Wolhuser zu Konterangriffen. Einen solchen lancierte Alain Brunner welcher sich durch die gegnerische Abwehrreihen tankte. Sein Zuspiel auf Jonas Wicki, brachte der Wolhuser Stürmer aufs Tor, wo die vielbeinige Knutwiler Abwehr vorerst den Ball zu blockieren wusste. Der an diesem Abend gut disponierte Angelo Zimmermann reagierte am schnellsten und schob den Ball ins offene Knutwiler Gehäuse. Mit seinem 3. persönlichen Treffer sorgte er für einen „unechten Hattrick“ und das Schlussresultat. Wenige Augenblicke später beendete der Unparteiische eine hektisch geführte Partie in welcher die Gäste die Osterwoche mit dem zweiten Sieg innert Wochenfrist perfekt abschlossen. Knutwil hingegen muss durch den Punktegewinn von Escholzmatt Marbach gegen Entlebuch diese zu sich aufschliessen lassen. Am Muttertags-Sonntag kommt es auf dem Sportplatz Ebnet zur Direktbegegnung.
Tore:
41. 1:0 Mathias Kurmann
63. 2:0 Angelo Zimmermann (Eigentor wurde Dominik Wedkuhn gutgeschrieben)
65. 2:1 Alain Brunner (Penalty)
76. 2:2 Raphael Scheuber
88. 2:3 Angelo Zimmermann
95. 2:4 Angelo Zimmermann
FC Wolhusen:
David Wicki, Cyrill Marbacher (74. Raphael Scheuber), Livio Imfeld, Endrit Tarashaj, Adrian Brunner, Daniel Brunner, Dario Marti, Pashk Berisha (63. Alain Brunner), Jonas Wicki, Michael Stöckli (63. Levin Studer, 90. Joel Hänsli), Angelo Zimmermann
FC Knutwil:
Philipp Lisebach, Dylan Lodise, Manuel Schärli, Pascal Steinmann, Samuel Burkard, Mathias Kurmann, Lars Lötscher (55. Dominik Weidkuhn), Simon Habermacher (90. Gianluca Meyer), Yuri Spiess, Yannick Fortiguerra, Adrian Kaufmann (46. Severin Wüest)
