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3. Liga: David Wicki der grosse Held vom Kleinfeld

SC Reiden – FC Wolhusen 0:0

3. Liga, Gruppe 3

Sa. 18.03.2023, 17.00 Uhr
Kleinfeld, Reiden
150 Zuschauer

Von Kurt Schöpfer

In einer über die meiste Zeit ausgeglichenen Partie ergatterte der FC Wolhusen einen sehr wichtigen Punkt beim Gastgeber. Reiden bot sich nämlich in der Schlussphase die grosse Chance zum Sieg. Zwar besassen die Gäste vom Emmenknie zu Beginn eine sehr gute Chance zur Führung, welche Goalgetter Alain Brunner versiebte. Als Matchwinner darf, trotz Remis, Torwart David Wicki, bezeichnet werden, welcher in der 78. Minute den Handelfmeter von Domenico Gervasio souverän parierte und damit den Punkt rettete.

Safety first

Die Rückrunde der 3. Liga Gruppe 3 kennt eigentlich zum Auftakt eine Zweiklassen Gesellschaft. Die vorderen fünf Teams spielen auf Grund der erspielten Punkte aus der Vorrunde um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde, während sich die hinteren sieben Teams um die drei prognostizierten Plätze der Relegation balgen werden. Gastgeber Reiden an Tabellenposition sieben liegend ist mit seinen vierzehn Zählern, vor Beginn der Rückrunde, gerademal fünf Punkte vor den sich unter dem Strich befindenden Gäste aus Wolhusen. Ein Sieg vermochte die Punktedifferenz auf deren acht ansteigen zu lassen oder bei einem umgekehrten Resultat auf zwei zusammenschmelzen. Diese heikle Ausgangslage führte dazu, dass bei beiden Teams vor einer bedenkenlosen Offensive, der Defensive mehr Beachtung geschenkt wurde. Das Motto lautete somit: Safety first – wobei sich den Gästen und ihrem Goalgetter Alain Brunner die erste Nennenswerte Chance in den Startminuten eröffnete. In der Folge aber verlagerte sich das Spielgeschehen vorwiegend ins Mittelfeld. Beide Antipoden wussten um die Wichtigkeit dieser Wegweisenden Partie und wollten dem andren nicht ins offene Messer rennen. Mitte des ersten Spielabschnittes versuchte das Team von Trainer Ruedi Krummenacher, welcher im Sommer bei den Wiggertalern aufhört, das Heft in die Hand zu nehmen. Dabei profitierte Domenico Gervasio von einem Abwehrfehler in den Wolhuser Abwehrreihen. Wenig später prüfte Andrin Fumagalli die Reflexe von Torwart David Wicki. Auf der Gegenseite setzte Wolhusen einen Freistoss im Anschluss an ein Handspiel aus gute Distanz in den Abendhimmel. In der Folge besassen die Gäste einige kleinere Möglichkeiten. Die Beste im Anschluss an einen Eckball blieb, nach einer halben Spielstunde ungenutzt.

Wolhusen in der Bredouille

Mit zwei Eckbällen in Folge setzte Reiden die Gäste vermehrt unter Druck. Die anschliessende Umstellung in der Hintermannschaft der Wolhuser führte diese vermehrt in die Bredouille. Reiden versuchte in dieser Phase vehement den Führungstreffer vor dem Seitenwechsel zu bewerkstelligen. Die Gäste lösten sich aus der Umklammerung und kam seinerseits mit der letzten Aktion zu einer Einschussmöglichkeit. Auf die Eckballflanke von Jonas Wicki und einem Abwehrversuch von Reiden setzte Alain Brunner zu einem Scherenschuss an. Ansatz und Idee waren genial, nur die Ausführung mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff war Mangelhaft. Mit dem Torlosen Remis suchten die beiden Teams die Kabinen auf und versuchten mit neuer Taktik in der zweiten Halbzeit ihr Glück. Beide Teams kehrten Unverändert auf den holprigen Rasen zurück, welcher sich in den ersten Partien einer Rückrunde meistens so präsentiert. Die Fehler hüben wie drüben, wegen der versprungenen Bällen sorgte für die grössten Adrenalinschübe. Aus dem Spiel heraus ergaben sich wenige Möglichkeiten. Am ehesten sorgten da die Standards für das grösste Gefahrenpotential. Je länger je mehr lief die Partie auf einen Lucky Punch hinaus, was die Nervosität der beiden Teams merklich steigerte.

David Wicki spekulierte richtig

Die Schlussviertelstunde war bereits angebrochen, als sich den Platzherren die Riesenchance zur Führung bot. Erst parierte David Wicki gegen Bogdan Kocev zur Ecke. Im Anschluss an diese Hereingabe wurde Dario Marti in den Rücken gestossen, so dass ihm der Ball unglücklich an den Arm prallte. Das von den Spielern und Zuschauern vehement plädierte Handspiel wurde vom Unparteiischen geahndet. Reidens Kapitän Gervasio Domenico legte sich den Ball auf dem Punkt zurecht. Sein platzierter Schuss hätte vermutlich in so mancher Partie ein Tor bedeutet. Diesmal spekulierte jedoch Torwart David Wicki richtig, hechtete rechts tief und wurde für die Gäste so zum grossen Helden auf dem Kleinfeld. In den Schlussminuten bot sich beiden Teams nochmals einige Möglichkeiten mit einem Freistoss für die Entscheidung zu sorgen. Die beiden stets gut postierten Torwarte liessen sich an diesem Abend nicht bezwingen und so trennten sich die Kontrahenten mit einem, alles in allem gesehen gerechten Remis. Wegen des Strafstosses dürfen die Wolhuser von einem gewonnenen Punkt sprechen, während Gastgeber Reiden eher von verlorenen Punkten spricht.

Derby am Strich

Am kommenden Wochenende gibt es wegweisende Partien. Reiden wird sich auf dem Angelgehr im Luzerner Hinterland bei Altbüron Grossdietwil messen. Zu einem Derby am Strich kommt es auf dem Sportplatz Blindei. Um 18.00 Uhr empfängt Wolhusen das punktgleiche Escholzmatt-Marbach. Der Sieger der Partie wird sich für einen Moment sicherer über dem Strich platzieren können, was Balsam für angespannte Nerven bedeutet.

Tore:
Fehlanzeige

FC Wolhusen:
David Wicki, Yanick Zurkirchen, Rafael Lage, Adrian Brunner, Joel Hänsli (40. Valerian Duhanaj, 81. Nicolas Zemp), David Bucher (71. Samuel Frokaj), Roland Burri, Jonas Wicki, Levin Studer (19. Tim Schöpfer, 62. Michael Stöckli), Dario Marti, Alain Brunner

SC Reiden:
Severin Steiner, Benjamin Koch, Sebastian Dettwiler (88. Kevin Schmid), Andrin Fumagalli, Biond Balazi, Patrick Bösch, Bogdan Kocev, Endrit Rexhepi, Liam Küng (58. Jasha Bättig), Linus Glanzmann, Domenico Gervasio (88. Sven Neher)