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3. Liga: Wolhusen fehlt das nötige Glück

FC Wolhusen – FC Zell 1:3 (0:0)

3. Liga, Gruppe 3

Sa. 22.10.2022, 18.00 Uhr
Blindei, Wolhusen
130 Zuschauer

Von Kurt Schöpfer

In einer wegweisenden Partie überraschte der Aufsteiger Zell weiter. Wolhusen scheiterte an einem ausgezeichnet spielenden Torwart Pascal Greber und der kompakt stehenden Zeller Abwehr. Nach einer Torlosen ersten Halbzeit in welcher die Einheimischen einen Vorsprung hätten realisieren müssen gingen die Gäste durch Flavio Peter in Führung. Wolhusen steckte diesen Tiefschlag vorerst weg, wie den verschossenen Elfmeter und den Zusammenprall von Stöckli (Platzwunde am Kopf) und Daniel Brunner. Die Einheimischen wollten nach dem Ausgleich durch Jonas Wicki mehr, verpassten eine mögliche Gelegenheit und liessen sich in der Schlussphase durch Abwehrfehler und Konter die Butter vollends vom Brot stehlen. Das Pendel von Fortune schlägt im Moment meist in den entscheidenden Phasen gegen die Wolhuser aus. Diese sehen sich nach der erneuten Heimpleite wieder unter dem Strich stehen, während der Aufsteiger weiterhin in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze steht.

Mehr Spiele als Punkte

Am diesem überraschend trockenen Samstagabend, galt es für Wolhusen wenigstens den ersten Heimsieg der Vorrunde zu erzielen. Bisher gab es nur Niederlagen (Reiden, Dagmersellen) sowie Remis (Sursee, Algro). Die Zuschauer sahen bis dato also mehr Spiele als Punkte. Dieses Manko galt es ausgerechnet gegen den überraschenden Aufsteiger Zell zu ändern. Die Gäste aus dem Luzerner Hinterland standen mit ihren siebzehn Meisterschaftspunkten Punktgleich mit Dagmersellen auf dem zweiten Tabellenrang. Wie man die Teams einzuschätzen hatte, war schwierig zumal Wolhusen am vergangenen Wochenende klar mit 4:0 in Buttisholz siegte, während Zell gegen den gleichen Kontrahenten mit 5:1 Unterlag. Auf Grund dieser Tatsache gingen es die beiden Teams vorsichtig an. Die erste Nennenswerte Chance verzeichneten die Gäste, Mittels Freistoss, nach rund sechs Minuten. Ab diesem Zeitpunkt übernahmen eher die Wolhuser optisch das Spieldiktat, scheiterten aber an der kompakten und solide stehenden Gästeabwehr, welche sich hinten auf einen Bärenstarken Torwart Pascal Gerber verlassen konnte. Bei den Aktionen in Torraumnähe waren entweder ein Bein oder der Keeper im entscheidenden Moment am Ball und verhinderten so eine mögliche Führung der Platzherren. Die auf Abwarten spielenden Gäste kamen um die halbe Stunde besser ins Spiel und besassen da die besten Momente. Torwart David Wicki hielt wie in der 38. Minute die seinen vor allem Unheil fern. Die letzten Minuten bestimmten wieder die Einheimischen, welche aber nicht wie in der Vorwoche reüssierten. Deshalb überraschte der Torlose Pausenstand nicht. Wolhusen hätte aber aufgrund des Chancen-Plus mindestens die Führung innehaben müssen. Viele Dachten, was noch nicht ist kann ja noch werden.

Penalty, Platzwunde, Patzer und Pleite

Die Reprise war nicht lange lanciert, als die Gäste mit einem langen Ball über rechts angriffen. Das Quer zur Mitte gespielten Leder versenkte Flavio Peter in der 51. Minute zur Führung von Zell. In der Folge waren die Wolhuser gefordert, welche aber nach der Intervention von Raphael Ritter, in der 57. Minute zum Penalty kamen. Jonas Wicki, vor Wochenfrist noch erfolgreich, rutschte im entscheidenden Moment etwas aus und so zischte der Ball am linken Pfosten vorbei ins Out. Statt dem möglichen Ausgleich mussten die Platzherren weiterhin einem Rückstand nachrennen. Der Unglücksrabe besass Mitte des zweiten Spielabschnittes die Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte aber in der 65. Minute am glänzen reagierenden Pascal Graber. Der Wille war stark, wie die Aktion zum Auftakt zur Schussviertelstunde zeigte. Es stiegen gleich zwei Wolhuser kompromisslos bei einem Kopfball ein. Beim Zusammenstoss erlitt Michael Stöckli eine Platzwunde welche er gleich nähen lassen musste und nur Augenblicke später musste auch Daniel Brunner mit Brummschädel das Handtuch werfen. Der längere Unterbruch und die Umstellungen schienen die Einheimischen besser überwunden zu haben. Im «dritten» Anlauf blieb Jonas Wicki erfolgreich. In der 82. Minute gelang dem Wolhuser Akteur der Ausgleich zum 1:1, womit sie sich nicht zufrienden gaben. Wolhusen besass im Anschluss an den Gleichstand gar die Möglichkeit zur Führung und verstärkte die Angriffsbemühungen. Im Nachgang hätte zu diesem Zeitpunkt der Zeller Teamverantwortliche und Übungsleiter Daniel Bucher, das Remis wohl unterschrieben. Dass es zum Schluss mehr wurde lag daran, dass die Abwehrreihe der Gastgeber sich nicht einig war und massgeblich an der erneuten Gästeführung beteiligt war. Wiederum über aussen kamen die Gäste diesmal durch Severin Häfliger zur Führung, welcher in der 88. Minute die Gunst der Stunde nutzte. Logischerweise mussten die Wolhuser das Risiko suchen um wenigsten noch einen Punkt zu ergattern. Wie eines der Raclette an diesem Abend wurden die Platzherren von den Gästen ausgekontert und mit dem Tor von Lorin Bättig, in der Nachspielzeit abgestrichen (90+2 1:3). Die Quittung für keinen Heimsieg während der ganzen Vorrunde bedeutet gleichzeitig der erneute Fall unter den ominösen Strich in der Abstiegszone. Zell hingegen bleibt vorne an der Spitze dran und ist nach der ersten Saisonniederlage von Grosswangen Ettiswil nur noch drei Punkte vom Leader-Thron entfernt.

Der schwere Gang auf den Schützenberg

Am kommenden Freitagabend 20.00 Uhr müssen die Wolhuser zur letzten Vorrundenpartie auf dem Schützenberg antreten. Beim Derby in Ruswil geht es darum, wenigstens die Vorrunde in der zweistelligen Punktezone zu beenden. Zell seinerseits hat am Sonntag um 14.00 Uhr die Möglichkeit mit einem Heimsieg über Algro die Vorrunde vollends zu vergolden.

Tore:
51. 0:1 Flavio Peter
82. 1:1 Jonas Wicki
88. 1:2 Severin Häfliger
92. 1:3 Lorin Bättig

FC Wolhusen:
David Wicki, Cyrill Marbacher, Valerian Duhanaj, Pashk Berisha, Yanick Zurkirchen, Daniel Brunner, Raphael Scheuber, Jonas Wicki, Joel Hänsli, Angelo Zimmermann, Michael Stöckli (Nicolas Zemp, Albion Olomani, Tim Schöpfer, Thomas Burri)

FC Zell:
Pascal Gerber, Levin Kurmann, Timon Bucher, Santiago Lopez Garcia, Janis Bangerter, Kevin Bürli, Fabian Knupp, Lorin Bättig, Lionel Bangerter, Flavio Peter, Roderic Bucher (Raphael Ritter, Severin Häfliger, Nino Birrer, Marco Roos)