Zum Inhalt springen

3. Liga: Sie können doch noch siegen

FC Sempach II – FC Wolhusen 1:4 (1:2)

3. Liga, Gruppe 3

Do. 14.04.2022, 20.00 Uhr
Seeland, Sempach
100 Zuschauer

Von Kurt Schöpfer

In dieser vorösterlichen Meisterschaftspartie errang Wolhusen gegen Gastgeber Sempach seinen ersten Rückrundensieg. Mit dem Erfolg, fand der „lange“ Leidensweg der Gäste, pünktlich zum Karfreitag ein Ende. In einer Partie mit viel „Krampf“ und „würgen“, gab Wolhusens Goalgetter Alain Brunner sein kurzes Comeback. Mit einem Tor und einer Vorlage verzog er sich wieder Vorzeitig unter die Dusche. Während Sempach weiterhin das Tabellenende ziert und wohl kaum noch der drohenden Relegation entrinnen kann, fand Wolhusen Unterschlupf im breiten Mittelfeld.

Führungstor im Gegenzug egalisiert

Von Beginn an spürte man die Verunsicherung beider Teams, welche im Verlaufe der noch jungen Rückrunde, nicht gerade vom Erfolg verwöhnt wurden. Für die Gäste vom Emmenknie setzte es gar drei Niederlagen ab, während das Team von Trainer Lukas Kamber, wenigsten noch den einen Punkt gegen Knutwil ergatterte. Einen Schönheitspreis galt es nicht zu gewinnen, lautete die Devise. Was zählte waren nur die Punkte und um diese bemühten sich beide Teams. Als mit Ablauf der Startviertelstunde Jan Emmenegger auf der rechten Aussenseite, in der Tiefe lanciert wurde, brachte dieser den Ball mit einer Massgenauen Flanke zur Mitte wo Jérome Lanz per Kopf wunderschön zur Führung vollendete. Ab diesem Zeitpunkt musste Wolhusen erneut einem Rückstand nachrennen. Nur diesmal dauerte es kaum eine Zeigerumdrehung bis zum Ausgleichstreffer. Ab der Wiederaufnahme der Partie versuchten es die Gäste über die Rechte Seite. Die Hereingabe verpasste zwar Michael Stöckli in der Mitte zu verwerten, aber der auf der linken Seite sehr gut mitgelaufene Levin Studer bekundete wenig Mühe das Leder an Torwart Michael Grüter vorbei zum Postwendenden Ausgleich zu verwerten. (1:1, 16). Ab diesem Zeitpunkt bestimmten mehrheitlich die Gäste das Geschehen auf dem Rasen. Wobei Sempach immer wieder versucht Nadelstiche zu setzen, wie in der 29. Minute, als der Kopfball von oben die Querlatte berührte. Wolhusen bemühte sich die Führung zu bewerkstelligen, hatte die Visiere aber immer noch zu ungenau Justiert, wie Michale Stöckli, welcher in der 34. Minute seinen Schuss am linken Pfosten vorbei zischen sah. Wenn es nicht über rechts klappen will, dann mal von der andren Seite versuchen? Diesmal gelangte der Ball vom linken Aussenläufer, Levin Studer, auf die rechte Strafraumseite wo Jonas Wicki am Standbein des Sempacher Schlussmannes vorbei in die tiefe, untere Ecke Vollstreckte (36.) Mit der Führung im Rücken, verteidigten die Gäste diese bis in die Nachspielzeit des ersten Spielabschnittes. Mit einem Schuss, aus der zweiten Reihe, in den abendlichen Nachthimmel abgefeuert, setzte Daniel Brunner den Schlusspunkt, denn nur Augenblicke später beendete der gute Schiedsrichter Timy Liniger aus Knutwil, den ersten Spielabschnitt.

Station um Station auf dem Leidensweg

In der Reprise bekleckerten sich beide Kontrahenten nicht gerade mit der feinsten Fussballkost. In Anlehnung an den anstehenden Karfreitag, fühlten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer, eher auf dem Leidensweg Christi. Station um Station rackerten sich die Spieler auf dem Feld für einen kleinen Raumgewinn ab. Symbolisch für diesen „Krampfakt“ legte sich der Wolhuser Spielführer, um die Spielstunde, mit solchem auf den Rasen. Ihn ersetzte wenig später Pashk Berisha. Für das Comeback von Alain Brunner mussten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer noch etwas gedulden. In der 68. Minute betrat der Goalgetter den Rasen, was bei den Gästen aus Wolhusen, die Hoffnung auf einen Führungsausbau nährte. In den ersten Aktionen zeigte sich, der von einer Verletzung zurück kehrende, entsprechend Vorsichtig. Als in der 80. Minute Jonas Wicki auf der rechten Aussenbahn lanciert, und dessen Hereingabe, zwischen Freund und Feind, quer durch den Strafraum auf das hintere Fünfereck gespielt wurde, brauchte Alain Brunner nur noch den Fuss im richtigen Winkel hinzustelle um das Leder im Sempacher Tor unterzubringen. Torwart Michael Grüter war machtlos ob diesem Gegentreffer und vermisste dabei seine eingreifenden Abwehrleute. Mit diesem Treffer war eine Art Vorentscheidung gefallen. Sempach musste in der Folge einem zwei Tore Rückstand nachrennen, was den Gästen die Türe für Konterangriffe öffnete. Als wenige Zeigerumdrehungen später sich Alain Brunner, in seiner bekannten Manier, dem Zweikampf stellte, war es nur eine Frage der Zeit bis er den richtigen Augenblick für sein Zuspiel und dessen Abnehmer fand. Yanick Zurkirchen sprintete heran und schlenzte den Ball, zentral in den Strafraum kommend, zum alles entscheidenden 1:4 ins Tor der Gastgeber. Die „Ostereier“ waren verteilt und nur dank tollem Reflex von Michael Grüter fand der perfide Kopfball des Goalgetters, nicht noch ein weiteres Mal den Weg ins Sempacher Gehäuse. Dass Wolhusens Keeper seinem Gegenüber in nichts nachstand demonstrierte er Augenblicke vor dem Schlusspfiff, als er den Ball mirakulös zur Ecke klärte. Mit diesem Sieg fanden die Gäste aus Wolhusen nun wiederum Unterschlupf im breiten Mittelfeld, während für die Sempacher Reserven der Ligaerhalt nur noch an einem theoretischen, seidenen Faden hängt.

Tore:
15. 1:0 Jérome Lanz
16. 1:1 Levin Studer
36. 1:2 Jonas Wicki
80. 1:3 Alain Brunner
84. 1:4 Yanick Zurkirchen

FC Wolhusen:
David Wicki, Joel Hänsli, Livio Imfeld, Endrit Tarashaj, Adrian Brunner, Dario Marti, Daniel Brunner (63. Pashk Berisha), Jonas Wicki, Levin Studer (61. Yanick Zurkirchen), Michael Stöckli (82. Raphael Scheuber), Angelo Zimmermann (68. Alain Brunner, 88. Fabian Giger)

FC Sempach II:
Michael Grüter, Simon Grüter, Jan Bühler, Michael Schwegler (56. David Muff), Marco Heer, Nando Bucher (56. Christian Lugli), Matthias Häfliger, Timo Brun, Jan Emmenegger, Jérome Lanz (80. Luca de Rosa), Tim Péterffy