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3. Liga: Heimteam vergiebt Sieg in Schlussminuten

FC Wolhusen – FC Nottwil 2:2 (1:0)

Sa. 22.08.2020, 18.00 Uhr
Blindei, Wolhusen
180 Zuschauer

Von Kurt Schöpfer

Eine mit Spannung erwartete Partie endete über alles gesehen mit einem gerechten Remis. Dabei sahen die Einheimischen durch die beiden Tore von Alain Brunner bis zur 88. Minute wie der sichere Sieger aus, ehe Moreno Heini mit zwei sehenswerten Distanzschüssen die Partie für die Seesterne bis in die Nachspielzeit ausglich. Die Gäste bewiesen dabei viel Kampfmoral, während sich die Wolhuser zu früh zufrieden gaben und sich die Butter samt Konfitüre wegschnappen liessen. Eine alte Weisheit besagt, dass ein Spiel erst beendet ist, wenn es der Schiedsrichter offiziell abpfeift.

Abwarten nach langer Wettkampfpause

Beim ersten Ernstkampf seit rund zehn Monaten Wettkampfpause waren beide Teams bis in die äussersten Haaresspitzen angespannt. Wie so vieles tappten die Antipoden im Nirgendwo. Die Einheimischen hatten das Frühe Cup aus gegen Alpnach zu verdauen, während die Gäste aus Nottwil mit einer „warmgeschossenen“ Equipe, beim Sieg über Sachseln antraten. Es entwickelte sich ein Spiel welches mit viel Vorsicht in Angriff genommen wurde. Die Einheimischen versuchten die ersten Akzente zu setzen, wobei vorerst nichts Zählbares dabei herausschaute. Mit Fortlaufender Spieldauer gelang es Wolhusen das Pendel auf ihre Seite zu ziehen. Praktisch Mitte der ersten Halbzeit bot der Treffer von Alain Brunner den auch Grund zum Jubeln. Mit dem Führungstreffer aus der 23. Minute im Rücken bestimmten sie das Tempo auf dem bestens bespielbaren Blindei grün. Die Gäste aus Nottwil vermochten in dieser Phase des Spieles Torwart David Wicki und seine Vorderleute nicht besonders zu beunruhigen. Die Partie blieb aber auf Augenhöhe und kurz vor dem Seitenwechsel verpasste es Alain Brunner gar auf zwei zu Null zu erhöhen. Der Ball kullerte via Pfosten der Torlinie entlang ohne die entscheidenden Zentimeter über die weisse Linie zu tun. Mit der Führung im Rücken liess es sich für die Platzherren dennoch gemütlicher die Kabinen aufzusuchen als die Seesterne, welche versuchten mit neuer Spielweise den Ausgleich zu realisieren.

Führungsausbau mit letzten Wurstzipfeln
Kaum standen die Akteure wieder auf dem Spielfeld und so mancher der zahlreichen Zuschauer war noch am Verzehren der letzten Wurstzipfel zappelte das Leder erneut in den Maschen der Gäste vom Sempachersee. Alain Brunner erhöhte mit seinem zweiten Treffer in der 47. Spielminute auf 2:0. Diese Führung liess die Einheimischen aber in einer falschen Sicherheit wiegen. Es war einige Male der Aufmerksamkeit von Torwart David Wicki zu verdanken, dass die Gäste aus Nottwi nicht schon früher zum Anschlusstreffer gelangten. Diese spielten in der Folge weiterhin, trotz zwei Tore Rückstand, ohne grössere Hektik ihr Programm. Der Ball zirkulierte viel in ihren Reihen ohne jedoch mit grösserem Gefahrenpotential vor dem Wolhuser Gehäuse. Und wenn mal ein Ball doch in den Fünfmeterraum gelangte, war Wolhusens Schlussmann aus nächster Nähe zur Stelle. Als gegen Ende der Partie die Bälle der Seesterne, immer mit längerer Reichweite, in die Spitzen kamen, glaubten die Einheimischen dass Nottwil des erfolglosen Anrennens immer müder würden. In dieser Phase der Begegnung hätten wohl wenige auf den wenig später feststehenden Spielstand getippt?

Moreno Heini liess Gäste jubeln
Die letzten Zeigerumdrehungen auf der Matchuhr liefen als Moreno Heini von der linken, Emmenseite aus grösserer Distanz abzog. Sein Weitschuss erreichte genau beim Höchststand Torwart David Wicki, was diesem ein erfolgreiches Eingreifen am Ball, bei dessen Eindringen in die entferntere Torecke, verunmöglichte. Der Anschlusstreffer setzte bei den Mannen von Trainer Heinz Schumacher, nochmals Energie frei. Bei den Einheimischen hielt nun seinerseits die Panik Einzug. Zuwenig vermochten sie sich aus der Umklammerung zu lösen. Gefährlich schienen die Angriffe aber optisch nicht zu sein. Es lief inzwischen die Nachspielzeit, als diesmal auf der rechten Mittelfeldseite Moreno Heini erneut aus grösserer Distanz auf das Wolhuser Tor schoss. Dessen Schuss nahm einen derart gekrümmten Verlauf ein, dass dem ansonsten sehr gut speilenden Wolhuser Schlussmann nur das nachsehen blieb. Innert weniger Minuten liess sich die Wolhuser mit dem Sieg vor Augen, die Butter mit samt der Konfitüre vom Brot schnappen. Über den Verlauf der ganzen Partie gesehen, geht dieses 2:2 Endresultat vollkommen in Ordnung, ist jedoch für die Blindeielf umso ärgerlicher, als dass sie den Sieg praktisch auf dem Serviertablette präsentiert bekamen. Zum Schluss strauchelten sie an sich selber, als sie unnötigerweise sich zu stark in die eigene Spielfeldhälfte drängen liessen und von der Rolle gerieten. Es ist nun wie es ist und es gibt am nächsten Wochenende auswärts in Grosswangen (Sonntag 15.00 Uhr)  die Möglichkeit verpasstes nachzuholen. Nottwil seinerseits empfängt den FC Altbüron Grossdietwil, welches wegen einer Verletzung vom Schiedsrichter die erste Partie gegen Reiden beim Stande von 2:2 abbrechen musste.

Tore:

23. 1:0 Alain Brunner
47. 2:0 Alain Brunner
88. 2:1 Moreno Heini
90+1 2:2 Moreno Heini

FC Wolhusen:
Wolhusen: David Wicki, Yanick Zurkirchen, Livio Imfeld, Michael Wirz, Adrian Bachmann (65. Thomas Poulin), Jamie Vemba, Roland Burri, Michel Stephan (82. Levin Studer), Dario Marti (62. Jonas Wicki), Michael Stöckli (79. Valerian Duhanaj), Alain Brunner

FC Nottwil:
Adem Selimi, Oliver Müller, Jan Röösli, Arno Wildi, Cyrill Egli (4. Moreno Heini), David Portmann (12. Enrico Heini, 75. Silvan Schmidiger), Arian Bislimi, Nicola Lichtsteiner (70. Nico Hodel), Christian Estermann, Michael Peter, David Renggli (88. Christoph Basler)